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Na, Devs? Wie grün sind eure Sites?

Wie grün ist eure Website?

Nachhaltigkeit bleibt eines der wichtigen Themen für uns SpringWORKER. Maßnahmen zu mehr Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz sind eine Jahrhundertaufgabe und nur die allergrößten Ignoranten können sich diesem wichtigen Thema verweigern. Weniger Autofahren und Fliegen, weniger konsumieren – alle diese Ansätze dürften bei den meisten Privatpersonen aber auch bei Unternehmen inzwischen angekommen sein. Wir möchten uns einem Aspekt der Nachhaltigkeit widmen, der uns Agenturen besonders betrifft, dem jedoch eher wenig Beachtung geschenkt wurde: Wie geht nachhaltiges Programmieren? 

Nachhaltigkeit gleich Stromsparen?

Nachhaltigkeit bedeutet Ressourceneffizienz, also die Minderung des Material-, Energie-, Flächen- und Wassereinsatzes. In Bezug auf die Nutzung des Internets und das nachhaltige Programmieren heißt Nachhaltigkeit also vor allem die Reduzierung des Energiebedarfs. Fast 10% des weltweiten Energiebedarfs gehen auf Kosten des Internets. Durch das „Internet of Things“ wird der Stromverbrauch voraussichtlich weiter drastisch steigen.

Wir als Agenturen und Freelancer haben diesbezüglich eine besondere Verantwortung, da wir Einfluss auf den Aufbau und die Gestaltung von Websites, Apps, Shopsystemen etc. sowie auf das Hosting haben. Ist der Aufbau kompliziert oder die Seite überfrachtet, ist der Code ineffizient und wenig durchdacht, potenziert sich der erhöhte Energieverbrauch beim Einsatz der Produkte durch die User. Sauberes, performance-orientiertes Programmieren ist daher ein wichtiges Instrument für ein grünes Internet. Jedes Bit das eingespart wird, kann Strom einsparen.

Stellschrauben für ein grünes Web

Schätzungen von HTTP Archive zufolge sind oft Bilder die größten Datenfresser. Es lohnt sich also, konsequent mit automatischer Bildkomprimierung zu arbeiten und nicht hier und da manuell zu komprimieren. Gerade bei Marktplätzen, Shops und Blogs lassen sich in der Summe oft viele Bytes einsparen.

CSS und Javascript sind ebenfalls für ein hohes Datenaufkommen verantwortlich. Deshalb sollten einzelne CSS- und Javascriptdateien zusammengefasst werden, um die Anzahl der zu ladenden Dateien und damit die Zahl der Requests zu verringern. Darüber hinaus können die Datenpakete komprimiert und damit noch mal verkleinert vom Webserver an den Browser geschickt werden.

Insbesondere bei modular aufgebauten Systemen (CMS und Co.) ist das Caching ein ressourcensparendes Tool, um nicht bei jedem Aufruf der Seite eine Vielzahl von komplexen Datenbankabrufen zu generieren. Auch das sogenannte Render-Blocking – also die Blockierung der Darstellung von verarbeiteten Inhalten – macht eine Site langsam und intensiviert die Datenabfragen. Mit der richtigen Optimierung und Priorisierung beim Laden kann verhindert werden, dass die ladenden Elemente sich gegenseitig behindern.

Beim Code wie im echten Leben: Aufgeräumt ist effektiver. 🙂 Gepflegter Code und saubere, schlanke Datenbanken sind nicht nur schöner anzusehen, sondern effizienter und darüber hinaus auch einfacher weiterzuentwickeln.

Grünes Potential auch im UX

Nicht nur beim Code selbst, auch beim Aufbau einer Website und im UX finden sich Stellschrauben, um eine Website CO2-minimiert zu gestalten. Eine schlanke Website-Architektur, ein benutzerfreundlicher Aufbau und eine gute Usability sollten zum Ziel haben, den User schnell an die gewünschte Information zu führen. Eine unstrukturierte Nutzerführung verursacht nicht nur Frust beim User, sondern auch unnötige Datenaufrufe.

Das Einbinden von externen Diensten wie z.b. Social Media Posts oder Kartendienste ist schnell gemacht, aber eben auch datenintensiv. Ob der Inhalt tatsächlich mehr als ein Lückenfüller ist und Conversions bringt, sollte zumindest hinterfragt werden.

Das Ergebnis: Mehr als nur grün!

Das Beste am nachhaltigen Coding ist, dass es auch über den „grünen Effekt“ jede Menge Vorteile hat: Ein gut gepflegter Code ist auch für andere Programmierer leichter les- und bearbeitbar und kann somit weiterentwickelt werden. Eine performance-optimierte Website sorgt sowohl für ein gutes Nutzererlebnis als auch für eine gute Sichtbarkeit bei Google und Co (Performance ist ein offizieller Rankingfaktor bei Google). Darüber hinaus können Kosten gespart werden, da die Serverlast gering gehalten wird. Win-Win!

Um den CO- Fußabdruck einer Website gering zu halten, spielt natürlich auch das Hosting eine wesentliche Rolle. Nachhaltiges Webhosting, also das Betreiben der Server mit erneuerbarer Energie, wird inzwischen von vielen Hoster angeboten. Welche Hoster auf erneuerbare Energie setzen, kann z.B. auf der Website Green Webfoundation überprüft werden. Wer sich nicht sicher ist, ob die eigene Website nachhaltig gehostet wird, kann das ebenfalls hier checken: https://www.thegreenwebfoundation.org/green-web-check/

Und – wie nachhaltig ist eure Site?

Es gibt einige Websites, die die Nachhaltigkeit einer Website überprüfen, z.B.  websitecarbon.com. Hier wird anhand des Datentransfers der Startseite und des geschätzten Besucheraufkommens der entstandene CO2 Ausstoß gemessen und in Relation zu anderen Websites gesetzt. Plakativ, aber durchaus brauchbar, um einen Anstoß zur Überarbeitung in Richtung Nachhaltigkeit zu geben.

 

Ihr möchtet mehr über nachhaltige Websites wissen? Ihr wollt eure Typo3, WordPress, Magento Site oder eine andere Engine geanuer überprüfen lassen? Dann sprecht uns an!

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katrin